Katholische Schule Neugraben schließt nach 54 Jahren


Der äußere Rahmen hätte schöner kaum sein können. Doch auch das hochsommerliche Wetter konnte den traurigen Anlass des Gottesdienstes und Empfangs an der Cuxhavener Straße nicht überstrahlen: die endgültige Schließung der Katholischen Schule Neugraben nach 54-jähriger Geschichte. Doch bei allem Rückblick, bei aller Trauer und Kritik an der Entscheidung des Erzbistums richtete sich der Blick in den verschiedenen persönlichen Beiträgen doch immer wieder auch nach vorn. „Die Katholische Schule war uns und unseren Kindern eine einzigartige Begleiterin durchs Leben. Sie war eine Heimat, die im Herzen verankert bleibt“, erklärte Elternvertreterin Lisa-Marie Vandree unter dem Applaus der Gäste.

 

Pfarrer Stefan Langer nahm vor dem Kollegium, den Schülerinnen und Schülern, Eltern, Ehemaligen, Freund_innen der Schule sowie Vertreter_innen des Schulträgers die Zukunft in den Blick. „Ja, trauern wir. Aber bleiben wir in der Trauer nicht stehen. Schauen wir mit Dankbarkeit zurück – denn Dankbarkeit kann neue Horizonte eröffnen“, so Langer. Mit Blick auf die erste Schließungsentscheidung im Jahr 2013, der zwischenzeitlichen Erarbeitung neuer hoffnungsvoller Konzepte für einen Ausbau der Grundschule und schließlich einer weiteren Abbauentscheidung Anfang 2018 erklärte Schul-Abteilungsleiter Dr. Christopher Haep selbstkritisch: „Wir haben Ihnen, der gesamten Schulgemeinschaft, mit diesen langwierigen Entscheidungsprozessen nicht nur viel, sondern unverantwortlich viel abverlangt – wenn es auch Ausdruck des Bemühens des Erzbistums war, doch noch eine Zukunft für diesen Schulstandort zu ermöglichen.“ Haep dankte Schulleitung und Lehrkräften, die für sich damals die ganz bewusste Entscheidung getroffen hatten, den Schülerinnen und Schülern bis zum allerletzten Tag an diesem Standort zur Seite zu stehen, ihnen Unterricht auf hohem Niveau in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen. „Ich blicke mit Hochachtung auf das, was Sie hier in den letzten Jahren – trotz des persönlichen Schmerzes über die Schließungsentscheidung – geleistet haben“, so Haep.

Mit einer bunten Schultüte und allerlei Rüstzeug für die weiteren Berufswege an anderen katholischen Schulen verabschiedete der kommissarische Schulleiter Oliver Weinhold sein Kollegium, das „ihren Teil zu einer wirklich bewundernswerten Erfolgsgeschichte“ beigetragen hat. „Freut Euch – bei aller Trauer – über das, was Ihr hier bewirken konntet“, so Weinhold. Es bleibe die Frage, warum das große Potenzial dieses Ortes kirchlichen Lebens nicht auch zukünftig ausgeschöpft werden könne.

Fotos: Christoph Schommer